Taktik-Erkenntnisse
Servus,
auf Grund der aktuellen Hochphase der Bazis, will ich meine neuesten, subjektiven Taktik-Erleuchtungen mit euch teilen. Teilt gerne auch eure Tipps, wenn ihr euch traut! Vielleicht hilfts ja dem/-r ein oder anderen. :)
Los geht’s:
1. Kleine Wirkungskreise für hohe Positionstreue
Vor allem mein letzter Mann und meine Sturmspitze stehen sehr nah an den Toren. Mein 6er hat sogar nur drei horizontale Pünktchen als Wirkungskreis. So steht er meistens am richtigen Ort, wenn der goldene Pass kommt.
2. Mut zur Offensive
Die Spieler hinter der Sturmspitze müssen offensiv genug sein, dass sie bei den Toren mitwirken - nicht nur in Form von Vorlagen. Die Abwehr muss entsprechend ein oder zwei Kästchen mit nach vorne wandern, damit die Pässe auch ankommen.
3. Abwehrspieler brauchen einen guten Bums
Die Kugel muss hinten raus! Außerdem soll der Pass in die Offensive nicht im Mittelfeld hängen bleiben. Das Spielgerät muss mit Gewalt nach vorne. Die offensiven Spieler können den Ball mit etwas mehr Gefühl behandeln.
4. Social Distancing
Stellt die Spieler nicht zu nah einander, sonst schießt der Pass über das Ziel hinaus. Spieler passen meistens zu ihrem nächsten Mann vor ihnen. Dabei unterscheiden sie nicht in der Schussstärke, sondern bolzen immer mit voller Kraft.
Ich glaube das sind die Kernpunkte meiner aktuellen Taktik. Die hat meine Münchner Gurkentruppe gerade zum Pokal-Erfolg gebracht:
https://ultrasoccer.de/match/?id=1047211
Great Success! ʕ•ᴥ•ʔ
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Hallo Ethan,
vielen Dank! Das ist sehr interessant. Vor allem, da ich in manchen Punkten andere Erfahrungen gemacht habe.
Wenn der letzte Mann zu sehr auf der Linie klebt, dann fange ich mir immer Weitschusstore! Daher lasse ich diesen etwas mehr vorn spielen und habe das Problem deutlich seltener.
Mit der Offensive habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, jedoch nicht gegen stärkere Teams. Dort ist es besser defensiv zu spielen.
LG
Zu Punkt 4: Wenn der Spieler wenig Schusskraft hat, ist es meistens besser einen weiteren Mitspieler in der Nähe zu haben. Finde ich zumindest.
Letztlich muss man die Taktik auch an sein Spielermaterial anpassen. Wenn die meisten keinen Bums beim Schuß haben, hilft es ja nicht, wenn die Spieler zu weit von einander entfernt sind.
Moin,
Ich finde Ethans Tipps sind sehr gut als Grundlage für die meisten Taktiken. Wenn man diese Punkte beachtet, sollte man eine solide Grundformation zusammenstellen können.
Meine zusätzlichen Erkenntnisse der letzten Saison(s) sind folgende:
1. The Special One
Für viele gegnerische Taktiken, gibt es eine (spezielle) Taktik, die dieser überlegen ist. Wer sich seinen Gegner vorher etwas genauer anschaut, erkennt mit etwas Auge vielleicht Schwachstellen und kann diese ausnutzen.
2. Spielerscouting
Manchmal ist es hilfreich sich die gegnerischen Spieler im Detail anzuschauen. Dabei können Schlüsse aus der Zweikampfbilanz (relativ schnell auszuwerten), der Schnelligkeit oder Schussstärke (beides aufwendiger, weil nur im Spiel zu beobachten) gezogen werden. Wenn Geld keine Rolle spielt, Zeit aber schon, kann auch ruhig mal Uli seine Einschätzung geben. Mit dem zusätzlichen Wissen kann beispielsweise die dann Taktik so angepasst werden, dass es viele Mann-gegen-Mann Duelle gibt (bei voraussichtlicher Überlegenheit in den Zweikämpfen), dass Sprintduelle gewonnen werden oder dass schwache Pässe abgefangen werden.
3. Abwechslung muss sein
Um selbst weniger berechenbar zu sein, können Aufstellung bzw. Taktik ruhig mal etwas variiert werden.
4. Angriff ist die beste Verteidigung
Wenn zu viele Spieler mit der Verteidigung beschäftigt sind, gibt’s keine Entlastung. In zu defensiven Taktiken stehen sich die Spieler manchmal gegenseitig auf den Füßen oder schießen sich an. Es ist immer gut, wenn die eigene Defensive gegnerische Bälle früh abfangen und damit wieder eigene Angriffe einleiten kann.
Genug geschwafelt, macht das Beste daraus. 😉
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Danke Ethan und Loco für die umfangreichen Tipps.
Ja, klasse, Dankeschön, dass ihr euer Wissen teilt👍
Gute Punkte, denen ich überwiegend zustimme.
Dass Abwehrspieler ’nen guten Schuss brauchen, stimme ich nur bedingt zu, dass hängt von den Abständen zu den Spielern davor ab. Die richtigen Abstände der Spieler zueinander sowie die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive sind natürlich wichtig.
Ähnlich wichtig ist es, für jeden Spieler entsprechend seiner Schwächen und Stärken auf die für ihn geeignetste Position zu stellen. Selbst wenn man sechs perfekte Weltfußballer aufstellt, kann es einen großen Unterschied machen, welchen davon man auf welche Position setzt.
Die mit Abstand wichtigste Spielereigenschaft ist und bleibt der Zweikampf. Man kann fast nur Tore durch eine Aneinanderreihung gewonnener Zweikämpfe erzielen, und umgekehrt Gegentore kassieren. Deshalb werden Spieler ohne dreimal Plus beim Zweikampf von mir nicht mehr eingesetzt, es sei dem sie kommen aus der eigenen Jugend, da bin ich gnädig ;)
”Kleine Wirkungskreise für hohe Positionstreue”: Zu klein ist aber auch nichts. Ich habe meine Wirkkreise über mehrere Saisons immer kleiner gemacht und das war auch nichts. Diese Saison habe ich mit den Österreichern wieder mit größeren Wirkkreisen experimentiert und siehe da, die Ergebnisse wurden besser. Kommt wahrscheinlich auch auf die Schnelligkeit der eigenen Spieler an (meine Ösis haben recht schnelle Kicker).
@CeJayAr: Bezogen auf die ZK-Stärke eines Stürmers widerspreche ich teilweise, denn es hängt davon ab, wie er positioniert ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein schneller, schussstarker Stürmer in manchen Spielen mehr Sinn macht.
Ansonsten gebe ich dir vollkommen Recht, dass die Abstände passen müssen und viel davon abhängt kritische ZK-Situationen zu gewinnen. Ich setze auch auf Ethans propagiertes “Nachvorndreschen“ der Bälle oder anders gesagt “Hauptsache raus aus der Gefahrenzone“, habe aber dann Schwierigkeiten bei Gegnern mit offensiven Abwehrreihen. Die holen sich den Ball und spielen ihn wieder direkt zurück. Da fehlt zumindest in meiner Formation noch die Ausgewogenheit...
Hab andere Erfahrungen gesammelt, aber gedacht, ich lass mich Mal vom Gegenteil überzeugen. Ergebnis: 1:4 verloren ;)
Gute Weltfußballer, möglichst komplett, sind schon ziemlich spielentscheidend.
Ist man spielerisch unterlegen, evtl. deutlich unterlegen, so wird man meiner Erfahrung nach mit einer klassischen 1-2-2-1, in der man in Zweikämpfe verwickelt wird, nicht erfolgreich sein.
Oder anders gesagt, wenn man versucht den Gegner mit sehr ähnlicher Taktik schlagen zu wollen, wird man den Kürzeren ziehen.
Also bleibt meiner Meinung nach eigentlich nur die Möglichkeit, dass man versucht die Spieler so aufzustellen, dass sie möglichst wenig in Zweikämpfe verwickelt werden. Dadurch kann man dann zweikampfschwächere Spieler integrieren.
Viele Gegner spielen jedoch eine eher kompakte Taktik, so dass die Räume zum Zentrum hin stark limitiert sind, so dass man ob man will oder nicht, in Zweikämpfe verwickelt wird oder man versucht verstärkt über die Außen zu spielen, was zu relativ weiten Wegen führt, so dass dann die Schusskraft nicht ausreicht.
Deshalb stößt man taktisch relativ schnell auch an Grenzen. Oder anders ausgedrückt, je besser die Spieler, desto mehr taktische Spielräume hat man. Wenn man Beispielsweise schussschwache aber zweikampfstarke Spieler in der Offensive einsetzt, dann passiert es öfter, dass der Schuss kurz vor der Torlinie zum Erliegen kommt, was mit einem stärkeren Team zu einem Tor geführt hätte. Oder man setzt einen nicht so schussstarken Spieler in der Defensive ein und kassiert ungünstigerweise einen Nachschuss, während man mit einem besseren Team den Ball soweit vom Tor wegbekommen hätte, dass die Gefahr erstmal gebannt worden wäre.
Was es braucht ist vor allem auch Geduld, Geduld ein gutes Team über viele Saisons hinweg langsam aber stetig aufzubauen, am Ball zu bleiben und auf das nötige Glück zu hoffen und zu vertrauen.