Hier ein Transkript des Skandal-Interviews zum Abschluss der Saison 18 über die Saison der Banauser Clubs. Der Live-Stream ging gerade zuende. Es ging heiß her:
Banauser Tagblatt: Ja liebe Zuschauer, herzlich willkommen beim Live-Stream hier aus der Interviewlounge des Banauser Tagblatts. Eigentlich hatten wir den Trainer der Banauser Teams, Hans Eckenpower zum Interview geladen. Der kann aber anscheinend leider nicht. Umso mehr freuen wir uns darauf, überraschend den Vorstandsvorsitzenden, stellvertr. Vorstandsvorsitzenden, Aufsichtsratsvorsitzenden, Ehrenpräsident, Präsident, Vizepräsident und Leiter Abteilung Sport auf Lebenszeit des SV Banausen hier begrüßen zu dürfen: Karl-Heinz Rumgekicke. Herr Rumgekicke, danke, dass Sie sich bereit erklärt haben, uns ein kleines Interview zum Saisonverlauf zu geben.
Hr. Rumgekicke: (stößt kurz auf) Ich hab mich … rülps … zu überhaupt nichts bereit erklärt. Ihr Schundblatt hat uns angedroht, uns die Sponsorengelder zu streichen, wenn wir nicht endlich ein Interview geben. Das ist der einzige Grund für diesen Scheißdreck hier!
Banauser Tagblatt: Oh, das wusste ich nicht!
Hr. Rumgekicke: Jetzt wissen Sie’s!
Banauser Tagblatt: Das ist natürlich nicht die feine Art. Dafür entschuldige ich mich. Aber jetzt, wo Sie hier sind, lassen Sie uns über Ultrasoccer reden: Die Saison lief für die Banausen ja nicht schlecht. Obwohl man am Ende sagen muss: Vielleicht haben die Banauser Clubs ganz im Sinne ihres Vereinsnamens doch mehr Glück als Talent gehabt (kichert hämisch). Würden Sie da zustimmen?
Hr. Rumgekicke: Äh, was?
Banauser Tagblatt: Naja in Österreich ist man zwar in die 1. Liga aufgestiegen, aber wenn man ehrlich ist und sich die Leistungen der Mannschaft mal genauer ansieht, liegt das ja nicht am guten Fußball, sondern, provokant ausgedrückt, eher daran, dass 16 Teams tatsächlich noch schlechter sind als die Austria. Und in England eigentlich genau das Gleiche. Oder sind Sie da anderer Meinung?
Hr. Rumgekicke: Also … rülps … hä ?
Banauser Tagblatt: Und in der Schweiz steckten Sie lange mitten im Abstiegskampf. Am Ende konnte gerade so die Klasse gehalten werden. Ist das angesichts des Talents in der Mannschaft nicht ein enttäuschendes Ergebnis?
Hr. Rumgekicke: Was soll das denn heißen?
Banauser Tagblatt: Naja, die Mannschaft strotzt nur so vor Weltfußballern. Da kann man doch mehr erwarten, oder nicht?
Hr. Rumgekicke: Alllsoooo, ich habe vorhin auf dem Parkplatz Ihre Mutter gesehen … rülps. Eine schöne Frau. Die hat sich bei Ihrer Geburt sicherlich auch gedacht: Da kann man doch mehr erwarten.
Banauser Tagblatt: Das war beleidigend.
Hr. Rumgekicke: Gut erkannt!
Banauser Tagblatt: Worauf wollen Sie hinaus?
Hr. Rumgekicke: Worauf wollen Sie hinaus? … rülps!
Banauser Tagblatt: Ich meine nur, dass die Erwartungen an die Mannschaft doch sicherlich über Platz 11 hinausgehen?
Hr. Rumgekicke: Ach, meinen Sie?
Banauser Tagblatt: Na, dann vermute ich es eben.
Hr. Rumgekicke: Da vermuten Sie falsch, junger Mann!
Banauser Tagblatt: Ok gut (seufzt), lassen wir das Thema …
Hr. Rumgekicke: Naja, Sie haben damit angefangen!
Banauser Tagblatt: Womit?
Hr. Rumgekicke: Na damit!
Banauser Tagblatt: Hä? Womit denn?
Hr. Rumgekicke: Mich zu provozieren.
Banauser Tagblatt: Ich provoziere doch nicht. Ich stelle nur Fragen.
Hr. Rumgekicke: Ihre Fragen gefallen mir nicht. Und Ihre Berichte gefallen mir auch nicht! Schon die ganze Zeit nicht. Das ist der Grund, warum wir Ihrem Schmierblatt keine Interviews mehr geben! … rülps… Ich habe mich nach Ihrer Schmalspurberichterstattung der letzten Saisons mal mit mir zusammengesetzt, und beschlossen, dass ich das in diesem Stil nicht weiter akzeptieren werde! Was man da von Ihnen lesen muss, hat ja nichts mehr mit der Leistung zu tun, sondern ist ja eine reine Abrechnung mit einzelnen Spielern und unserem Verein. Ich möchte Sie mal … rülps … an Artikel 1 des Grundgesetzes erinnern: DIE WÜRDE DES MENSCHEN … rülps… IST UNANTASTBAR!
Banauser Tagblatt: …
Hr. Rumgekicke: Ich lass das mal wirken. Das hören Sie ja anscheinend zum ersten Mal, Sie Schmierlappen! Ich weiß nämlich nicht, ob der FC Banausen da eine Sonderrolle einnimmt, oder ob für unseren VFL da eine eigene Gesetzgebung von Ihrem Käseblatt sich erlaubt wird, aber wir von der SG Banausen…
Banauser Tagblatt: SV!
Hr. Rumgekicke: Was?
Banauser Tagblatt: Der Stammverein heißt SV Banausen, Herr Rumgekicke.
Hr. Rumgekicke: Ja also jetzt geht’s aber los hier! Ich werde ja wohl noch wissen, wie unser Verein … rülps!
(Hans Eckenpower betritt die Lounge)
Hr. Eckenpower: Entschuldigen Sie, dass ich zu spät bin, aber die Aufstiegsfeierlichkeiten haben… (er sieht Karl-Heinz Rumgekicke lallend auf den Reporter einschimpfen) … aber Heinzi, was machst du denn hier?
Hr. Rumgekicke: Ich gebe hier ein Interview, Kleiner! Setz dich hin, dann kannst du noch was lernen!
Hr. Eckenpower: Aber das ist doch mein Interview! … Puh (hält sich die Nase zu), sag mal, hast du wieder vom Eierlikör genascht?
Hr. Rumgekicke: Das geht dich … rülps … einen Scheißßßßßßßßßdreck an! (Fuchtelt mit dem Zeigefinger in Hans Eckenpowers Gesicht herum!)
Hr. Eckenpower: Mensch Heinzi, das Thema hatten wir doch abgehakt!
Banauser Tagblatt: Wir können den Termin auch gerne verschieben, ich glaube das macht hier heute keinen Sinn mehr!
Hr. Rumgekicke: Das glaube ich auch, duuuuuu! (Versucht den Reporter mit der Faust zu schlagen! … aber schlägt vorbei!)
Hr. Eckenpower: Heinzi! Jetzt hört’s aber auf hier!
(Hans Eckenpower umklammert Karl-Heinz Rumgekicke mit den Armen und bringt ihn aus dem Raum)
Hr. Rumgekicke: Du hörst von meinen Anwälten, du Sau! Ihr alle hört von meinen Anwälten!
Banauser Tagblatt: Vielen Dank für Ihre Hilfe, Herr Eckenpower. Und viel Erfolg in der ersten Liga in Österreich und England.
Hr. Eckenpower: Ja danke, Sie mich auch!
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Rheinpfalz: Herr Carrot (Name von der Redaktion geändert), das traditionelle Saisonabschlussinterview steht mal wieder an. Nun ist bereits die 18. Saison des beliebten Online-Fußballmanagers UltraSoccer beendet, wie fällt ihr persönliches Fazit zur vergangenen Spielzeit aus?
C.Carrot: Mal so, mal so.
Rheinpfalz: Gehen wir die Länder doch im Einzelnen durch.
C.Carrot: In Deutschland haben wir den Wiederaufstieg in Liga 1 leider verspielt, absolut inakzeptabel. In Österreich kehren wir souverän ins Oberhaus zurück. Die Schweiz liegt mit Platz 8 voll im Soll, wobei zu Saisonende auch die Luft raus war. Der Erstliga-Aufstieg in England war natürlich sehr erfreulich.
Rheinpfalz: Soweit der Blick auf die Ligen, bleiben noch die Pokalwettbewerbe.
C.Carrot: Es gab Pokalrunden?
Rheinpfalz: Es gab sogar nen Champions-Cup… hahahaha.
C.Carrot: Dreckiger *zensiert*!!!!
Rheinpfalz: Täuscht der Eindruck oder wird es jede Saison schlechter?
C.Carrot: Das ist ein Sauerei, was Sie sagen. Die Geschichte mit dem Tiefpunkt, und nochmal ein Tiefpunkt. Da gibt's nochmal einen niedrigen Tiefpunkt. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Da stelle ich mich vor die Mannschaft. Natürlich war das diese Saison nicht in Ordnung. Aber ich weiß nicht, woher Sie das Recht nehmen, so etwas zu sagen. Das verstehe ich nicht. Dann machen Sie doch Samstagabend Unterhaltung und keinen Sport, keinen Fußball. Dann machen Sie doch 'Wetten dass' und lösen den Gottschalk ab.
Rheinpfalz: Welche Ziele setzen Sie sich für die nun anstehende Spielzeit?
C.Carrot: In Deutschland ist im zweiten Anlauf der Aufstieg Pflicht! In Österreich und der Schweiz ist ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt. England ist komplettes Neuland voller Unwägbarkeiten, hier zählt nur der Klassenerhalt. Im Pokal wollen wir mit mindestens einem Team das Halbfinale erreichen.
Rheinpfalz: Sie haben England angesprochen, wie lautet ihr Statement nach der ersten dort absolvierten Saison?
C.Carrot: Wir sind natürlich froh, dass wir direkt den Erstligaaufstieg geschafft haben, was sich noch als wichtiger strategischer Vorteil erweisen kann. Es wird eine sehr spannende Saison mit einigen Newcomern unter den Managern. Spannend!
Rheinpfalz: Abseits von Zielen und Platzierungen, welche Entwicklungen sind bei ihren Teams zu erwarten?
C.Carrot: Wir haben keine großen Umbrüche, die Teams bleiben fast komplett zusammen. In Deutschland haben wir uns dazu entschieden, Sutter zurück nach Mutz gehen zu lassen. Er hatte leider keinen charakterlichen Mehrwert für uns. Wir setzen also auf eingespielte, homogene Truppen, die den nächsten Entwicklungsschritt gehen. In England dagegen wird es im Laufe der Saison sicher die ein oder andere personelle Veränderung geben.
Rheinpfalz: Nun ist es also passiert, Ethan gewinnt zwei Titel und verdrängt Sie auf Platz 3 in der Managertabelle.
C.Carrot: Wenn man selbst keine Titel holt, kann man sich nicht beschweren, wenn man irgendwann verdrängt wird. Die Titel, die wir haben, kann uns keiner mehr nehmen. Ihre scheiß Managertabelle können Sie sich sonst wo hinstecken. Glückwunsch an Ethan, der es im hohen Alter noch einmal geschafft hat, sich selbst neu zu erfinden. Er ist meine Muse und Inspiration.
Rheinpfalz: Ethan führte seine neuerlichen Erfolge auch auf taktische Änderungen zurück, werden Sie diese übernehmen?
C.Carrot: Erst einmal nicht. Es wird ja auch wieder Änderungen in der Spielbalance geben. Wir beobachten das aufmerksam und werden die Taktik bei Bedarf anpassen.
Rheinpfalz: Vielen Dank für das stets sympathische Interview.